Besuch der Herbstmühle in Ebermannstadt

Pressemitteilung: FDP / Bürgerforum Fraktion war zusammen mit MdL Sebastian Körber zu Gast in der Herbstmühle in Ebermannstadt, um sich vor Ort ein Bild über die aktuelle Nutzung der Wasserkraft zu machen.

Der Eigentümer und Kraftwerksbetreiber Hubert Herbst erklärte, dass die Herbstmühle seit 1600 besteht und seit dieser Zeit die Wasserkraft der Wiesent nutzt. Sie prägt damit, wie viele andere Mühlen in Bayern, auch die bayerische Flusslandschaft. Mit der Jahresleistung, der aus dem hochmodernen Kleinkraftwerk aus Wasserkraft gewonnenen Energie, können ca. 50 Haushalte in Ebermannstadt mit elektrischem Strom versorgt werden.

In Bayern erzeugen ca. 4.250 bestehende Wasserkraftwerke rund 16 Prozent des im Bundesland benötigten Stroms und dies zu jeder Tages- und Nachtzeit und sind somit grundlastsicher. Deshalb sind sie eine bedeutende Säule des Klimaschutzes, sie leisten einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion und einer versorgungssicheren Energiewende in Deutschland.

Für die Wasserkraftbranche zeichnet jedoch das „Osterpaket“ von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) düstere Zeiten.  Das Gesetzespaket zur Energiewende sieht vor, kleine Wasserkraftanlagen mit einer Leistung mit bis zu 500 Kilowatt (kW) künftig nicht mehr zu fördern, „aus ökologischen Gründen“, wie es in der Begründung heißt. „Unsinnig“, meint Herbst,  „die Nutzung der Wasserkraft in ökologisch-ökonomischen Gleichgewicht ist möglich und ein wichtiger Baustein, nicht nur für die Energiewende, sondern auch für den Umwelt- und Artenschutz.“ Um Fische zu schützen hat beispielsweise das Gitter vor dem Turbineneinlauf der „Herbstmühle einen Stababstand von 1cm und verhindert somit, dass Fische in die Turbine gelangen könnten.

Die Forderung der Grünen zum Abriss der Wasserkraftanlagen vergisst jedoch wichtige Aspekte wie Wasserwirtschaft, Energieerzeugung, Gewässerbau und Gewässerentwicklung. Angesichts der Dürren der vergangenen Jahre muss die Rolle der Wasserkraftnutzung auch in einem System der Erhaltung des Umwelt- und Artenschutzes neu gedacht werden.  Das Jahrhunderthochwasser in einigen Regionen Deutschlands erfordert einen neuen Blick auf die Stauhaltungen, da diese verhindern, dass das Wasser bei heftigen Niederschlägen in extremer Geschwindigkeit herunterrauscht. Durch einen Rückbau dieser Querbauwerke würde der Grundwasserspiegel noch weiter absinken und dadurch nicht nur an Gebäuden erhebliche Schäden verursachen, sondern auch Hochwässer noch verschlimmern. Das Immaterielle Kulturerbe „Wässerwiesen in Franken“ wäre ebenfalls damit gestorben.

Bei dem Besuch in der Herbstmühle konnte sich die Fraktion ein gutes Bild von einer hochmodernen und gleichzeitig umweltfreundlichen Nutzung der Wasserenergie machen, die eine momentan dringend nötige Dezentralisierung der Energieerzeugung bereits seit Jahrhunderten ausübt.

MdL Sebastian Körber versprach die Eindrücke und Informationen mit in den Landtag zu nehmen und diese auch an die FDP­-Fraktion des Bundestages zur dringenden Diskussion weiterzuleiten. MdL Körber stellte fest: „Die Wasserkraft in Bayern muss im Zeichen des Klimawandels als wichtiger Baustein der Energieversorgung“ erhalten bleiben.