Stadt lässt Jagdversammlung platzen!

In der Versammlung der Jagdgenossenschaft Ebermannstadt stand die Verlängerung der Jagdpachtverträge im Mittelpunkt. Die 68 anwesenden Jagdgenossen waren sichtlich überrascht, als Stadt- und Kreisrat Ludwig Brütting, der die Stadt wegen Verhinderung der drei Bürgermeister vertrat, Antrag auf Vertagung der Verlängerung stellte. Brütting begründete seinen Antrag damit, dass die Stadt sehr kurzfristig von der Verpachtung erfahren habe, die Verträge noch zwei Jahre laufen und der Stadtrat noch nicht über die beantragte Verlängerung entschieden habe.

Dem wurde entgegengehalten, dass die Einladung form- und fristgerecht erfolgte, in der Regel zwei Jahre vor Ablauf der Jagdpachtverträge verlängert werde und der Stadtrat noch nie über die Jagdpächter entschieden habe.

Der Antrag wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.

Doch Brütting ließ nicht locker als es im Rahmen der Tagesordnung zur Abstimmung kam.

Zwar stimmte die Mehrheit der anwesenden Jagdgenossen mit 48 zu 20 Stimmen für eine Verlängerung, doch letztlich gab die große Fläche der Stadt den Ausschlag, dass die Flächenmehrheit, die bei einer Jagdpachtvergabe ebenfalls notwendig ist, nicht erreicht wurde. Ein Großteil der Anwesenden war über das Abstimmungsverhalten von Ludwig Brütting als Vertreter der Stadt maßlos enttäuscht. Ein Novum in der Geschichte der Jagdgenossenschaft Ebermannstadt, dass die Stadt die Mehrheit der Anwesenden ohne Grund ignoriert und sich aktiv in die Jagdpachtvergabe einmischt und somit ein über 6 Jahrzehnte und mehrere Generationen bestehendes Vertrauensverhältnis beendet.